Infos und Empfehlungen zur Osteopathie

Auch wenn der Name Osteopathie ein einheitliches Grundkonzept andeutet, besteht die Osteopathie doch aus einer Zusammensetzung verschiedener Methodenschulen. In der Osteopathieausbildung gilt eine Teilmenge von Methoden als verbindlich. Einige solcher Behandlungsmethoden sind:

1. Strain/Conterstrain - positional release
2. Muskel-Energie-Techniken
3. Faszien-Techniken
4. Cranio-Sacral-Therapie
5. HVLA-Techniken ("high velocity, low amplitude", also kleine schnelle Bewegungen; sie entsprechen dem "Einrenken" in Chirotherapie und Chiropraktik)

Sie sind z.T. verschiedenen Entdeckern zuzuschreiben, sind aber auch z.T. aus dem osteopathischen Gesamtkonzept herausgetrennt und werden als eigenständige Behandlungsform angeboten ( vermutlich aus Urheber-/ Lizenzgründen), sind aber dem ganzheitlichen osteopathischen Sinne beraubt. Die Osteopathie ist sehr gut mit schulmedizinischen Ansichten vereinbar.

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Gesundheit als Gleichgewicht - dieses ganzheitliche Denken ist Ansatz und Ziel der Osteopathie. Die Osteopathie dient dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen in den Bewegungen und im Gewebe des menschlichen Körpers - dabei versucht die Osteopathie, ohne Medikamente und Instrumente zu heilen. Die Diagnose durch den Arzt oder Heilpraktiker erfolgt mit spezifischen osteopathischen Techniken, die mit den Händen ausgeführt werden. Osteopathie wird bereits seit vielen Jahren in Amerika und England angewandt - inzwischen werden die Praktiken der Osteopathie auch in Deutschland immer populärer.


Die Grundlagen der Osteopathie

Die ganzheitliche Heilmethode geht davon aus, dass sich Gesundheit durch die Bewegungen unseres Körpers zeigt. Die meisten Bewegungen laufen unwillkürlich und unbemerkt ab. So beispielsweise der Herzschlag, Blut- und die Lymphfluss, wellenförmige Darmbewegungen und die Produktion und Verteilung der Gehirnflüssigkeit. Sobald diese Bewegungen eingeschränkt sind, kommt es zu Blockaden und im schlimmsten Fall zum Ausbruch von Krankheiten. Diese Störungen machen sich durch Bewegungseinschränkungen bemerkbar, die der Osteopath mit der Technik seiner Hände aufzuspüren und zu lösen vermag. Weil weder Medikamente noch Skalpell zum Einsatz kommen, bezeichnet man die Osteopathie als manuelle Form der Medizin. Der menschliche Organismus wird in der Osteopathie immer als untrennbare Einheit betrachtet, und erst das Zusammenspiel der einzelnen Strukturen des Körpers lässt das Ganze, die Gesamtheit funktionieren. In diesem Sinne versucht der Osteopath die körpereigenen Selbstheilungskräfte des Patienten zu unterstützen. Damit ist die Osteopathie als ganzheitliche Heilmethode eine sinnvolle und ideale Ergänzung zur Schulmedizin, aufgebaut auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntissen aus der Biochemie, Anatomie, Physiologie und Embryologie.


Anwendungsgebiete der Osteopathie

Die Osteopathie kann bei nahezu jeder Art von Beschwerden angewendet werden. Es können beispielsweise Verspannungen und Verletzungen des Bewegungsapparates, des Schädels und der inneren Organe gelöst und behandelt werden. Auch Hörsturz, Migräne, Verdauungsprobleme, Bandscheibenvorfälle, Inkontinenz und Menstruationsbeschwerden können mit der Osteopathie erfolgreich therapiert werden. Dabei spielt das Alter des Patienten keine Rolle, denn auch und gerade bei Säuglingen mit Geburtstraumata kann die Osteopathie erfolgreich angewendet werden. Die Osteopathie nutzt gezielt die Selbstheilungskräfte des Körpers. Daher stößt die Osteopathie an ihre Grenzen bei Erkrankungen, die die Selbstheilungskräfte übersteigen. Bei schweren Erkrankungen sollte daher immer auf die Schulmedizin zurückgegriffen werden, wobei die Osteopathie jedoch therapiebegleitend eingesetzt den Heilungsprozess zusätzlich unterstützen kann.


Anerkennung der Osteopathie

Die Methoden der osteopathischen Medizin finden zunehmend Beachtung durch die Schulmedizin, vor allem in den Fächern Orthopädie, Innere Medizin, Kinderheilkunde und Neurologie. Eine allgemeine Anerkennung auch durch die gesetzlichen Krankenkassen steht aber noch aus. Dies liegt vor allem daran, dass Studien über die Wirksamkeit der Osteopathie sehr zeitaufwendig und teuer sind. Die Pharmaindustrie hat sicher kein Interesse daran, solche Studien zu sponsern, die mit Einsparungen von Medikamenten einhergehen. Verschiedene Verbände arbeiten daran, dass von Seiten des Staates mit öffentlichen Geldern in Zukunft die Osteopathie weiter erforscht werden kann. Die großen privaten Krankenkassen in Deutschland haben die Osteoapthie anerkannt und bezahlen osteopathische Leistungen ganz oder teilweise.


Bezahlt die Krankenkasse Osteopathie - Sitzungen?

Die Osteopathie ist leider (noch) nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten - somit werden die Kosten in der Regel nicht übernommen. Da jedoch einige private Krankenversicherungen die Behandlungskosten teilweise übernehmen, empfehlen wir, vor Beginn einer osteopathischen Behandlung bei der Krankenkasse nach einer möglichen Kostenübernahme zu fragen.


Wie finde ich einen guten Osteopathen?

Gute Osteopathen zu finden, ist leider sehr schwer - insbesondere deshalb, da sich viele Scharlatane ohne entsprechende Ausbildung im Bereich der Osteopathie bewegen. Achten Sie darauf, ob der Therapeut eine 5-jährige Ausbildung an einer renommierten Ausbildungsstätte für Osteopathie hat. Auch sollten Cranio-Sacral-Therapie®, Fascial Balancing® oder ähnliche Therapien, die aus dem Osteopathie-Gesamtkonzept herausgelöst wurden, von einem Osteopathen im ganzheitlichen Sinne ausgeführt werden, nicht als isolierte Therapieform, denn:

Der Mensch ist eine Einheit ! (osteopathisches Grundprinzip) . Die Osteopathie auch.


Entstehung der Osteopathie

1892 begründete der amerikanische Arzt Dr. A. T. Still die Osteopathie. Der Begriff stammt von den beiden griechischen Wörtern Osteon = der Knochen und Pathos = die Krankheit.  Dr. Still fand heraus, dass funktionelle Störungen der Wirbelsäule Gesundheitsstörungen im ganzen Körper auslösen können. Dr. Still entwickelte schließlich ein Medizinsystem, mit dem Funktionsstörungen im gesamten Körper behandelt werden können. 1892 gründete Still das erste osteopathische College. In den USA ist seit ca. 1960 das Studium der Osteopathie ein volle akademische Ausbildung und dem Medizinstudium gleichgestellt. Derzeit gibt es in den USA 22 osteopathische Universitäten mit staatlich anerkanntem Abschluss. Das Studium der Osteopathie ist in den USA dem Medizinstudium gleichgestellt, im amerikanischen Krankenhäusern arbeiten "normale Ärzte" miteinander.

In England wurde die Osteopathie bereits 1902 von Littlejohn, einem Schüler von A.T. Still begründet. Derzeit kann man in England Osteopathie an 3 Fachhochschulen studieren und Osteopath ist ein anerkannter Gesundheitsberuf. In Deutschland hat sich die Osteopathie erst seit etwa 1980 verbreitet. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Privatschulen, die Osteopathen ausbilden


Was ist Osteopathie ?

Osteopathische Medizin beinhaltet eine umfassende manuelle Diagnostik und Therapie im Bewegungssystem, den inneren Organen und am Nervensystem. Im Zentrum der Therapie steht nicht die Behandlung einer Krankheit an sich, sondern immer die individuelle Situation bei einem Patienten. Im Mittelpunkt stehen die Selbstheilungskräfte des Patienten. Jeder Körper hat eine starke Kraft zur Gesundheit in sich. Der Osteopathische Arzt regt diese Kräfte an und fördert damit die Selbstheilung.


Wirksamkeit

Für die Wirksamkeit der Osteopathischen Medizin gibt es in der anerkannten internationalen wissenschaftlichen Literatur eine Fülle von hervorragenden Veröffentlichungen aus den Reihen der amerikanischen D.O.`s (Doctors of Osteopathic Medicine). Viele D.O.`s arbeiten an renommierten Universitätskliniken gemeinsam mit ihren medizinischen Kollegen.

Aufgrund der noch relativ neuen Entwicklung der Osteopathischen Medizin in Deutschland finden sich erst wenige deutschsprachige Publikationen. Inzwischen gibt es aber drei deutsche Zeitschriften für Osteopathie mit zunehmend mehr Veröffentlichungen. In den letzten 5 Jahren sind auch ca. 40 verschiedene Osteopathische Lehrbücher in deutscher Sprache erschienen darunter das bekannte Standardlehrbuch "Osteopathische Medizin" von Prof. Ph. Greenmann von der Michigan State University.


Osteopathie

> Definition des Deutschen Osteopathie Verband D.O.V.

> Definition der WIENER SCHULE FÜR OSTEOPATHIE - WSO